Smart Home ist für die breite Masse der Nutzer zum Thema geworden. Insbesondere smarte Thermostate und smarte Beleuchtung spielen mittlerweile in vielen Haushalten eine Rolle. Bei den Beleuchtungslösungen zählen Philips Hue Lampen zu den beliebtesten Optionen. Wer jedoch mehrere Räume mit smarten Leuchtmitteln ausstatten möchte, stellt schnell fest, dass dies ganz schön ins Geld gehen kann. Bei der Suche nach erschwinglichen Alternativen, sind mir verschiedene Lösungen aufgefallen. Besonders interessant fand ich die Produkte des niederländischen Herstellers Innr. Diese schienen nicht nur preislich eine echte Alternative zu sein, sondern auch in puncto Funktionen dem Platzhirsch in Nichts nachzustehen. Da Innr – wie auch Philips Hue, Osram Lightify und IKEA TRÅDFRI – ebenfalls auf das Zigbee-Protokoll baut, lassen sich die smarten Lampen, Light Stripes und Steckdosen auch mit der Hue Bridge ansteuern. Auch die Integration in ein bereits bestehendes Hue System und die Nutzung mit Google Home, Alexa Echo und Echo Dot sind problemlos möglich. Bei neueren Alexa Echos ist nicht einmal mehr eine Bridge notwendig, um die Smart Bulbs von Innr zu steuern.

Was ist Innr?
Das Unternehmen Innr wurde im Jahr 2012 von ehemaligen Philips- und IKEA-Mitarbeitern gegründete und hat seinen Sitz im niederländischen Hilversum. Die Firma bietet über den Innr Onlineshop eine beachtliche Palette von Produkten rund um smarte Beleuchtung. Neben klassischen Leuchtmittel mit E27 (Smart Bulbs) und E14-Sockel (Smart Candle) sowie GU10-Fassung (Smart Spots), jeweils in Weiß und Farbe vertreibt Innr auch einen 4 Meter langen LED-Strip mit >16 Mio Farben. Zudem bietet das Unternehmen komplette Spot-Sets sowie eine Steckdose (Smart Plug), um auch Geräte ohne smarte Funktionalität zu steuern. Abgerundet wird das Sortiment durch eine optional erhältliche Fernbedienung.

Dieser Beitrag stellt die Produkte vor und zeigt, wie sich diese in Betrieb nehmen und mit Alexa & Co. verbinden lassen. Innr hat uns eine Auswahl an Smart Home Komponenten zum Test zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür. Das Testpaket enthielt folgende Komponenten:
- 1x BR 110 Bridge
- 1x RB 185 C E27 Bulb colour
- 1x RB 178 T E27 Bulb tunable white
- 1x RB 165 E27 Bulb white
- 1x FL 130 C Flex LED strip color
- 1x SP 120 Smart Plug
Die Einrichtung von Bridge und Leuchten – ein Kinderspiel
Alle Komponenten werden sicher verpackt in stabilen Pappschachteln geliefert. Jede Verpackung enthält ein Faltblatt mit der Installationsanweisung sowie eine kleine Anleitung zur Anbindung an die Philips Hue Bridge. Alle, die noch kein Hue-System haben, installieren zunächst die Innr-Bridge. Dazu wird die Innr-App benötigt, die man bequem im App Store bzw. über Google Play beziehen und auf Smartphone oder Tablet installieren kann. Ist dies geschehen, wird die Bridge installiert, indem man die App startet und den auf Deutsch bereitgestellten Anweisungen folgt:
- Bridge über das mitgelieferte LAN-Kabel mit dem Router verbinden
- Stromkabel anschließen
- Bridge durch Tastendruck (3 Sekunden) registrieren
- Fertig

Ist die Bridge registriert, können schon die ersten Lampen hinzugefügt werden. Auch dies geschieht intuitiv und anhand der Anleitung können selbst absolute Technik-Muffel nichts falsch machen. Über die App wird die Suche gestartet und die nach und nach angeschalteten Lampen werden eine nach der anderen gefunden. Eine Lampe wurde allerdings nicht auf Anhieb erkannt, als ich die Erkennung erneut durchlaufen ließ, war alles ok. Dabei fiel mir auf, dass die Erkennung erst nach mehreren Anläufen funktioniert, wenn Bridge und Bulb in verschiedenen Räumen sind. Sind beide in einem Raum lief alles glatt. Auch die App-Steuerung hakte dann manchmal. Bei Philips ist die Reichweite wohl höher als bei der Innr Bridge.
Sind die Leuchten erkannt, lassen sich diese vorher angelegten Räumen zuordnen. Über das Menü können die einzelnen oder alle in einem Raum befindlichen Lampen gesteuert werden. Zudem kann man auch Helligkeit und Farbe frei einstellen, je nach Modell Warm- bis Kaltweiß oder 16 Mio. Farben. Schließlich können auch vordefinierte Farbeinstellungen, Programme oder Timer eingestellt werden.

Die Anbindung der smarten Steckdose (SP 120 Smart Plug) funktioniert ebenso unkompliziert nach demselben Schema. Positiv fällt ins Gewicht, dass diese vom Formfaktor viele andere Zigbee Plugs übertrifft. Die Steckdose ist so kompakt, dass selbst bei Anschluss an einer Dreifachdose alle beiden übrigen Dosen problemlos genutzt werden können.
Innr Flex LED strip color – günstige Alternative zu HUE LightStrip+
Neben den beschriebenen Smart Bulbs enthielt die Testsendung auch den FL 130 C Flex LED strip color. Dabei handelt es sich um einen flexiblen LED Strip von 4 Meter Länge. Dieser verfügt, wie die meisten LED-Strips in Abständen von jeweils 10 cm Soll-Schnittstellen, um ihn in der Länge anzupassen.

Besonders positiv fällt dabei auf, dass sich der Innr Flex LED Strip nicht nur teilen lässt, sondern dass Innr auch gleich einen passenden Adapter sowie das notwendige Leitungsmaterial (2 x 2 Meter) mitliefert, um zwei Streifen mit einem Netzteil zu betreiben. So können nach dem Teilen beide Komponenten genutzt und die Leitungen dafür sauber verlegt werden. Wie bei den Leuchten ist auch hier die Installation via App im Nu erledigt.
Im Vergleich zum klassischen Philips HUE LightStrip+, der lediglich eine Länge von 2 Metern (mit optionaler Verlängerung 3 Meter) aufweist, liegt der FL 130 C Flex LED strip color mit einer Länge von 4 Metern und einem Preis von 69,99 Euro deutlich vorn. Für den 2 m-Basis-Strip von Hue (UVP 79,95 Euro) und für die 1 m-Erweiterung werden hingegen insgesamt rund 100 Euro fällig. Auch in puncto Funktionalität gibt es keinerlei Abstriche zu machen. Einzig die App bietet ein paar weniger Features als die von Philips. Insgesamt ist der Innr-Strip eine echte Alternative.

Nutzung der Innr Produkte mit Hue Bridge und Alexa
Wer bereits ein bestehendes System hat, kann dieses ohne Schwierigkeiten mit Innr-Komponenten erweitern. Dabei kann auf die Innr-Bridge, die beim Kauf mit 59,99 Euro zu Buche schlägt, verzichtet werden. Alle Innr Produkte lassen sich ohne Probleme direkt mit der Philips Hue Bridge betreiben. Dafür müssen die Lampen und Geräte nur noch mit Alexa angelernt werden. Auch dies geht flott von der Hand. Man lässt einfach in der App nach neuen Geräten suchen und sobald das jeweilige Gadget erkannt wurde, hört es dann auch schon aufs Wort.
Ein kleines Manko gibt es allerdings zu bedenken: Die Leuchtmittel werden über andere Zigbee-Bridges nicht mit Updates versorgt werden können. Dies funktioniert leider nur über die hauseigene Innr Bridge.

Es geht noch mehr: Persönlichen Lichtplan erstellen
Als besonderen Service bietet Innr ein spezielles Tool zur Lichtplanung. Der kostenlose LightAdvisor kann online einen kompletten Lichtplan für einzelne Räume oder die ganze Wohnung entwerfen. Der Nutzer lädt einen Plan der einzelnen Zimmer hoch und bekommt einen Vorschlag für die optimale Lichtinstallation im Raum.

Fazit: Mein Eindruck von Innr war durchweg positiv. Innr Leuchtmittel sind eine echte Alternative zu Philips Hue und Osram Lightify. Die Produkte sind ausgereift, sauber verarbeitet und einfach zu handhaben. Alle Komponenten funktionierten sofort ohne umständliche Friemelei. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Kleine Schwächen, wie die fehlende Möglichkeit, Anbindung an Apple Homekit zu realisieren und Updates ohne eigene Bridge einzuspielen, verzeiht man gern. Auch die etwas geringere Auswahl an kreativen Gestaltungsmöglichkeiten, die beispielsweise Hue mit Hue Entertainment offeriert, ist kein Manko. Wer den Einstieg in die Welt der smarten Beleuchtung sucht oder ein bestehendes auf Zigbee-basierendes System erweitern möchte, ist hier bestens aufgehoben.
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